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Kleine Kriecher unter uns. Neue Ausstellung im Landesmuseum Natur und Mensch13.08.2020
Text und Foto I Thea Drexhage
Bild: Prof. Dr. Willi Xylander erklärt leidenschaftlich die Bedeutung kleiner Organismen für das Ökosystem
Doch genau dafür gibt es Menschen, wie Prof. Dr. Willi Xylander, welcher die Wanderausstellung „Die dünne Haut der Erde – Unsere Böden“, die bis zum Januar in Oldenburg gastiert, in Görlitz konzipiert hat.
„Wir möchten das zeigen, was keiner kennt“, erklärt er vor einem Aufbau, welcher zeigt, auf wie vielen Insekten und Mikroorganismen ein Mensch steht, sobald er beispielsweise einen Waldboden betritt. Leidenschaftlich spricht er über die Signifikanz unseres Erdreichs, welche menschgemachten Probleme es derzeit gibt und wie diese überwunden werden können. „Einerseits soll auf Probleme hingewiesen werden, andererseits soll die Ausstellung durch Hinweise, was wir besser machen können, nicht mit einem schlechten Gefühl verlassen werden.“, so Xylander.
Der Aufbau ist klar strukturiert: in vier thematisch verschiedenen Kammern werden Museumsbesucher*innen von klein bis groß durch die interaktive Ausstellung geführt. Dabei veranschaulichen Puzzle und interaktive Stationen, Modelle von stark vergrößerten Insekten und die ein oder andere Überraschung zum Anfassen schon für die Kleinsten, wie vielfältig das Erdreich ist und welche Folgen der menschliche Umgang auf Flora und Fauna hat. Letzteres wird gezeigt in der „Kammer des Schreckens“, in der die Einflüsse von Landwirtschaft, Konsum und Immobilienbau auf unsere Böden dargestellt werden. Der, durchaus positive, Höhepunkt wartet jedoch im Obergeschoss. Mittels einer HTC Vive VR-Brille wurde eine digitale Welt geschaffen, in der sich der Gast auf Augenhöhe mit Tausendfüßlern begeben kann, um ihr Habitat aus ihrer Sicht zu erforschen und mit ihnen zu interagieren. Entwickelt wurden diese digitalen Inhalte im Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz und sollen von dort aus die Grundlage für den Museumsbesuch der Zukunft bilden. Mit der Vergangenheit hingegen befasst sich die parallellaufende Dauerausstellung des Landesmuseums. Dr. Ursula Warnke, Direktorin des Museums, befasst sich seit vielen Jahren mit dem, was die Böden versteckt halten. Gezeigt werden archäologische Funde aus den Mooren der Umgebung, so wurde der Anlass genutzt, um Funde eines Bohlenweges aus Ausgrabungen in Lohne zu zeigen. Ebenfalls wird sich mit dem Wandel der Moore in Niedersachsen beschäftigt, durch deren Trockenlegung Unmengen an CO2 in die Umwelt entlassen wurden. Um solch schwere Thematiken auch für Kinder und Jugendliche zugänglich zu machen, werden auch eingeschränkte Bildungsangebote unter Berücksichtigung strikter Corona-Auflagen wieder aufgenommen. Neu hierbei ein Außenbereich, der neben der langjährigen Blumenwiese für Insekten nun mit Sitzgelegenheiten und Hochbeeten ausgestattet wurde. Doch nicht nur diese stellen neue interaktive Lernmöglichkeiten dar. Es wurden ebenfalls fünf Sandkästen aufgebaut, in denen Nachbildungen archäologischer Funde versteckt werden. Diese können Schüler*innen mit Hilfe professioneller Werkzeuge ausgraben und damit tiefere Einblicke in archäologische Vorgehensweisen gewinnen, wie Dörte Mitwollen, Verantwortliche für das Begleitprogramm zur Ausstellung erklärt. Gruppenführungen und Programme für Kitas und Schulen können auf Anfrage auf der Website des Landesmuseums für Natur und Mensch gestellt werden: www.naturundmensch.de
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