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Ins Risiko gegangen17.06.2020
Bereits seit früher Kindheit ist Jonas Mosebach mit dem Musikvirus infiziert. In vielen Bandprojekten entdeckte der Sänger, Pianist, Schlagzeuger und Komponist seine Leidenschaft für das Musikmachen. Im Jahr 2010 zog es ihn für ein Musikstudium nach Oldenburg. Sein ursprüngliches Ziel später an einer Schule zu unterrichten, verwarf der Musiker mittlerweile, um sich ganz der Musik widmen zu können.
„Seit 2019 bin ich als selbstständiger Musiker unterwegs“, so Jonas Mosebach. Bereits während des Studiums spielte er in verschiedenen Konstellationen auf Veranstaltungen und unterhielt das Publikum. „Da habe ich gemerkt, wie viel Spaß es mir macht, im Hintergrund zu spielen. Oft wird das eher als undankbar angesehen, aber damit habe ich kein Problem“, erzählt der Pianist. Vielmehr habe er die Erfahrung gemacht, dass es den Leuten sehr viel gibt, wenn bei Veranstaltungen Livemusik zu hören ist, anstatt Musik aus der Konserve. So begleitete er Absolventenfeiern oder Kongresse am Piano: „Im letzten Jahr habe ich mich dann dazu entschlossen, mein Lehramtsstudium erstmal beiseitezulegen und alles auf eine Karte zu setzen und Musik zu machen.“ Auf den ersten Blick ein Wagnis, doch der Versuch war bisher von Erfolg gekrönt und zahlreiche Veranstalter*innen buchten den Musiker. „Es lief wirklich großartig bis Corona dem ganzen einen Riegel vorgeschoben hat.“ Egal ob Hochzeit oder Firmenevent, Mosebach bedient die unterschiedlichsten Formate. „Ich bin von meinem Repertoire recht breit aufgestellt, habe aber definitiv einen Einschlag aus dem Soul, Jazz und Funk Bereich.“ Der gebürtige Bremer stammt aus einer Familie, die ihm gerade diese Musik schon früh nahegebracht hat. Nils Landgren, Jamie Collum, Tower of Power oder Inkognito gehören zu seinen Einflüssen und Favoriten. Darüber hinaus spielt Mosebach bereits seit langem in der Band Jstyle, die sich ebenfalls dem Funk verschrieben hat.
„Mein Vater ist ein sehr musikalischer Mensch und ein verkappter Musiklehrer. Ich selber habe mich lange Zeit nicht getraut, selbstständiger Musiker zu werden“, blickt Mosebach zurück. Neben den Auftritten als Livemusiker, hat er einen weiteren Schwerpunkt in der Vermittlung. „Ich habe im Studium auch festgestellt, dass mir das auch viel Spaß macht.“ So gibt er nun Unterricht und bietet Bandcoachings an. „Während einer längeren Elternzeit habe ich mir viel Gedanken gemacht, darüber was ich eigentlich will und habe dann festgestellt, dass meine Pläne gar nicht so unrealistisch waren.“ Notfalls bleibt natürlich auch der Weg in den Schuldienst nicht verschlossen.
Mosebach ist inzwischen auch bei der Oldenburger Initiative Creative Mass aktiv. „Mitte März wurden bei mir drei Veranstaltungen abgesagt und dann habe ich überlegt, was ich überhaupt noch machen kann.“ Die Idee war, Oldenburger*innen Livemusik anzubieten. Kurz entschlossen setzt sich der Pianist an der Hauptstraße in seine Einfahrt und spielt. „Eigentlich war der Plan, dass die Menschen einfach vorbeilaufen, das Problem war dann, dass die Leute auch stehen geblieben sind.“ Für den Musiker ein tolles Gefühl, aber unter den Bedingungen der Corona-Einschränkungen nicht wirklich durchhaltbar. Dennoch will Jonas Mosebach die Idee nicht aufgeben und weiter Straßenkonzerte spielen. Unter der Voraussetzung, dass die Vorgaben wie Zugangsbeschränkungen oder Aufzeichnung der Kontaktdaten eingehalten werden können. „Für Künstler ist es im Moment wirklich schwierig und es ist viel Verunsicherung da. Natürlich will man auch keine Bußgelder riskieren, in einer ohnehin schon schwierigen Situation.“ So wäre es schön, wenn es hier auch mehr Klarheit seitens der Politik geben würde.
Text und Foto : Christoph Kienemann
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