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Wie gelingt das Comeback?
OLEC Webinar zur Solarenergie27.05.2020
Eigentlich ist es paradox. Die Bundesrepublik hat sich im Pariser Klimaabkommen dazu verpflichtet, ihre CO2-Emissionen drastisch zu senken. Dafür braucht es erneuerbare Energien. Doch sowohl der Ausbau der Windenergie als auch der Ausbau der Solarenergie sind in den letzten Jahren merklich ins Stocken geraten. Wurden im Jahr 2015 noch 9.000 Megawatt an Solarleistung im Land installiert, waren es in 2019 nur 4.000 Megawatt. Die Ursache hierfür findet sich in den politischen Förderbedingungen, die den Ausbau der Erneuerbaren eher schwieriger als leichter machen. Ende 2019 summierte sich die auf den 52-Gigawatt-Deckel angerechnete installierte Leistung auf ca. 49,783 Gigawatt. Damit blieben noch etwa 2,2 Gigawatt bis zum Erreichen der Marke, die nach EEG ein Ende der Solarförderung für Photovoltaik-Anlagen bis 750 Kilowatt bedeuten würde. Würde der Deckel erreicht, würde sich gerade der Bau von kleinen Anlagen nicht mehr lohnen. Inzwischen haben sich CDU und SPD wohl auf eine Abschaffung des Deckels geeinigt, doch diese Einigung muss noch in ein Gesetzt überführt werden.
Jörg Sutter, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS), bleibt daher weiterhin skeptisch, ob das Comeback der Solarenergie wirklich gelingen kann. „Das EEG war eine Erfolgsgeschichte, inzwischen ist es aber zu bürokratisch geworden und es bestehen viele Rechtsprobleme“, erläuterte Sutter auf dem OLEC Webinar. Die Politik der Bundesregierung hätte beinahe zu einer Explosion der Branche geführt, inzwischen sähe es aber wieder besser aus. Dennoch sei es dringend notwendig, dass die Solarenergie schneller ausgebaut wird, damit die Klimaziele erreicht werden. Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin geht davon aus, dass ein Zubau von 15.000 Megawatt pro Jahr nötig wäre, um die Klimaziele zu erreichen. Wie kann das gelingen? Für Sutter braucht es konkrete Vorgaben, wieviel Solarenergie pro Jahr zugebaut werden muss. Der Zubau sollte im EEG festgeschrieben werden. Weiterhin sollten die Ausschreibungen geändert werden. Derzeit konkurrieren Dachanlagen mit Freiflächenanlagen, dies sollte jedoch getrennt werden. „Dachanlagen sind meist teurer und unterliegen den Freiflächenanlagen, aber gerade hier gibt es viele Potenziale, beispielsweise in Gewerbegebieten“; so Sutter.
Bei Neubauten spricht sich Sutter derweil für eine Pflicht zum Zubau einer Solaranlage aus. Ein Modellprojekt in Waiblingen habe gezeigt, dass die Bürger*innen diese Maßnahme sehr gut annehmen würden. Wichtig sei aber vor allem, dass gerade die Bürger*innen aktiv an der Energiewende mitarbeiten würden. So müsse es möglich sein, dass Bürger*innen ihren produzierten Strom auch weiterhin selbst verbrauchen können.
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