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Kinderfreizeit zwischen Tieren12.03.2020
Text und Fotos | Joachim Mittelstaedt
Sie kamen aus der Region, aus Papenburg, Aurich, Wiesmoor und Oldenburg. Zur letzten Zeugnisferienfreizeit hatten sich insgesamt 15 Kinder angemeldet, jeweils zur Hälfte Mädchen und Jungen. Und die Erwartungen waren hoch, ging es doch darum, auf dem „Woldenhof“, dem Schulbauernhof des NABU in Wiegboldsbur/Ostfriesland, das Hofleben und die Tiere mit allen Sinnen zu entdecken und zu begreifen. Natürlich sollten die Kinder auch tatkräftig mithelfen. Da musste ausgemistet, gefüttert und natürlich vor allem gestreichelt werden. Denn Schafe, Kühe, Gänse und Schweine wollten schließlich versorgt sein.
Gleich nachdem die Zimmer am Anreisetag bezogen waren, wurden zusammen mit den Kindern und den Betreuern aus dem Bundesfreiwilligendienst die „Tierpatenschaften“ abgesprochen. „Jedes Kind kümmert sich bei unserer Freizeit um einige Tiere“, erklärte Hannes (12) aus Papenburg stolz. Natürlich wurde den Kindern auch vieles zu den einzelnen Rassen erklärt. Von manchen, etwa der „Weißen gehörnten Heidschnucke“, gebe es nämlich nicht mehr so viele. Die seien vom Aussterben bedroht.
Neben der Arbeit mit den Tieren hatten die Kinder aber auch so ein volles Programm. Da wurden Spiele gespielt, Futterstationen für Vögel gebastelt, Pizzen gebacken oder auch selbst Butter in Schraubgläsern aus Sahne hergestellt. Da mussten alle lange und ausgiebig die Flüssigkeit in ihren Gläsern schütteln. Manchmal hätten sie auch „Freizeit“ gehabt, aber auch da „hatten wir immer viel zu tun“, erklärten die Teilnehmer allesamt. Denn dann konnte man schnell mal im Schafstall vorbeischauen und die Schnucken streicheln. Leider waren noch keine Lämmer geboren. Aber die Mütter mit ihren dicken Bäuchen brauchten, so sahen es jedenfalls die Kinder, besonders viel Zuwendung.
Auch Wiebke (11) und Tabea (9), Schwestern aus Wiesmoor, zeigten sich sehr begeistert: „Es ist ganz toll, dass die Tiere so zahm und zutraulich sind und wir überall mithelfen dürfen.“ Ihnen sei ganz wichtig, dass der Hof so bleibe und die Tiere hier geschützt würden, erklärten die beiden Mädchen. Dann bekamen auch die drei jungen Betreuer der Gruppe, sie arbeiten im Bundefreiwilligendienst oder machen ein soziales Jahr auf dem Woldenhof, ein großes Lob: „Die sind alle ganz besonders nett.“ Und Tabea ergänzte: „Auch das Essen hier ist wirklich sehr lecker.“
Einer der Betreuer, Hannes Janz aus Jever, macht seit dem ersten September des letzten Jahres seinen Freiwilligendienst. Er plant demnächst Medizin zu studieren. Janz hatte sichtlich Spaß an der Betreuung: „Ich finde es gut, die Verantwortung für die Freizeitteilnehmer zu haben. Die Kombination aus Landwirtschaft, Bauernhof und der Arbeit mit Kindern ist einfach super.“
Gerne folgte die Gruppe der Bitte des Redakteurs, sich für ein Foto zusammenzufinden. Nachdem das erledigt war, ging es aber schnell wieder an ihre Arbeitstische zurück. Schließlich mussten ja die Gläser noch weiter geschüttelt werden, damit die Butter auch schön fest geriet.
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