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Zukunftsenergie12.03.2020
Text | Christoph Kienemann
Wie geht es weiter mit der Energieproduktion und -versorgung in der Weser-Ems-Region? Mit dieser Frage befasste sich der Strategierat Energie Weser-Ems während einer Tagung. Antworten sollen spätestens Ende des Jahres vorliegen und durch die Fortschreibung des Masterplans Energie geliefert werden. Ein wichtiges Thema soll hier der grüne Wasserstoff einnehmen, dem sowohl als Speichertechnologie als auch wichtiger Energieträger die Zukunft gehören soll.
Bei der 15. Tagung des interdisziplinär besetzten Strategierates, die auf dem Gelände der EWE-Gasspeicheranlagen in Huntorf stattfand, fokussierten die Teilnehmer*innen die Aktualisierung des Masterplans Energie. Letzterer stellt eine Blaupause für die Entwicklung der Weser-Ems Region im Energiebereich dar. Der Masterplan soll nun um neue Themen- und Handlungsfelder für Energiewirtschaft, Regionalplanung, Forschung und Bildung ergänzt werden, um den sich wandelnden Herausforderungen der Energiewende mit Lösungen aus der Region zu begegnen. „Die Energiewirtschaft ist eine der stärksten Branchen hier bei uns im Nordwesten. Zudem haben wir große Standortvorteile für erneuerbare Energien und sind bereits jetzt eine der windreichsten Gegenden der Republik. Dieses Potenzial müssen wir nutzen und auch neue Themenfelder wie beispielsweise Wasserstoffanwendungen in Weser-Ems entwickeln und etablieren“, betonte Jürgen Krogmann, Oberbürgermeister der Stadt Oldenburg und Vorsitzender im Strategierat Energie. Erste vielversprechende Projektansätze, zum Beispiel von der EWE oder den Landkreisen Emsland und Wesermarsch, seien in Weser-Ems bereits in der Entwicklung und werden durch den Strategierat unterstützt, so Krogmann. Zudem solle auch weiterhin ein Schwerpunkt in der Wissensvernetzung, dem Wissenstransfer sowie der Energiebildung liegen, unterstrich Krogmann. Zu diesem Zweck lobt der Strategierat erstmals einen Wettbewerb aus, um wegweisende Abschlussarbeiten für die Energiewirtschaft der Zukunft zu prämieren. In der Zeit vom 15. März bis zum 15. Oktober 2020 können Studierende ihre Arbeiten für den Wettbewerb einreichen.
Der aktualisierte Masterplan soll dann Ende dieses Jahres vorliegen. Themenfelder die neu fokussiert werden sollen, sind beispielsweise das Thema grüner Wasserstoff als Speichermedium sowie im Einsatz zur Dekarbonisierung im Verkehrsbereich und die Schärfung von Themenfeldern wie Akzeptanz und Bürgerbeteiligung. Die Fortschreibung erfolgt auf Basis eines Positionspapieres, das der Strategierat im letzten Jahr veröffentlichte. Das Papier betonte beispielsweise die Bedeutung eines schnellen und intelligenten Netzausbaus und die Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität bei gleichzeitig verstärkter Nutzung von Wasserstoffanwendungen. „Ein wesentlicher Baustein der zukünftigen Energieversorgung liegt in der systemdienlichen Anwendung von grün erzeugtem Wasserstoff als Energiespeicher und dessen Nutzung für Mobilitäts- und Logistikanwendungen, in industriellen Prozessen und der Hafenwirtschaft“, heißt es im Positionspapier. Ziel sei die Dekarbonisierung der Wirtschaft und damit der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Weiterhin schlägt der Energierat vor, das Finanzierungssystem der erneuerbaren Energien zu überprüfen. Eine CO2-Steuer und eine stärkere Eigennutzung des durch erneuerbare Energien produzierten Stroms hält der Strategierat hier für sinnvoll.
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