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Kreativer Ausgleich: Max Li ist als Singer Songwriter unterwegs23.10.2019



„Ich war sofort begeistert und habe quasi den ganzen Tag nur noch Gitarre geübt.“ Je mehr Zeit und Übung in das sechssaitige Instrument gesteckt wurden, je leichter gingen die Akkorde schließlich von der Hand und dementsprechend entstehen die ersten eigenen Songs. „Ich habe dann erstmal probiert, welche Akkorde passen zusammen und wahrscheinlich war das Ergebnis auch am Anfang schrecklich für alle“, erinnert sich Max. Später wird er aber für die Musikschulband in seiner Heimat Nordhorn engagiert und stellt seine Kompositionen zur Verfügung. Mit einer weiteren Band entstehen mehr Songs und so entwickelt sich der Musiker stetig weiter und absolviert einige Auftritte.
„So hat sich das Ganze ein wenig professionalisiert, als ich dann aber nach Oldenburg gezogen bin, hatte ich dann erstmal keinen Anschluss an die hiesige Musikerszene und auch keine Band mehr.“ Daher entscheidet sich Max Li erstmal, Solo aufzutreten und offene Bühnen zu bespielen. „Dabei habe ich dann unter anderem Christian Frerichs und Ally Siepmann kennengelernt und mich später der Gruppe Reptile Expression angeschlossen.“ Der Modus, alleine Musik zu machen, hat sich dann aber doch verstetigt. Wie klingt Max Li nun? „Das beantworte ich immer gerne ein wenig ironisch, mit Max Li macht Rock/ Pop Musik mit melancholischen Texten.“ Dabei schleicht sich oftmals eine gewitzte Prise Gesellschaftskritik in die Texte des Songwriters. Privat hört Max Li gerne Bosse oder Thees Uhlmann, ohne sich an diesen zu orientieren: „Es ist nicht so, dass ich zuhause sitze und die Songs von denen nachspiele und dann davon etwas in meine Songs integriere. Wenn, dann passiert das eher unbewusst.“
Lieber konzentriert sich Max Li auf die Integration neuer Spieltechniken und den Austausch mit anderen KünstlerInnen in Oldenburg. „Mittlerweile bin ich mehr damit beschäftigt, meine eigenen Songs zu üben und daran herum zu experimentieren.“ Als Solokünstler müsse man zudem darauf achten, dass die Songs nicht zu eintönig werden, denn im Homerecording kann man vielleicht mehr als Stimme und Gitarre aufnehmen, auf der Bühne gibt es dann aber wieder nur diese zwei Elemente. „Da ist man auch ein bisschen auf das Feedback des Publikums angewiesen, wenn es positive Rückmeldungen gibt, dann weiß man, man hat eine gute Auswahl getroffen, wenn nicht, dann war es wohl zu einseitig.“ Thematisch greift Max Li in seinen Songs oftmals Emotionen auf: „Alle Menschen fühlen und manchmal hört man eine Story und versucht, diese dann für sich nachzuvollziehen. Darüber hinaus will ich mich mit gesellschaftlichen Zusammenhängen kritisch auseinandersetzen.“ In seinem Song „Kontoauszug“ erzählt er die Monatsgeschichte eines Menschen über die Einträge auf dessen Kontoauszug. Zuletzt konnte man Max Li auf dem Menschen Festival der Universität Oldenburg hören. Musik soll für den angehenden Philosophiedoktoranden, der nebenbei auch Kulturreferent des Astas ist, aber immer eine schöne Nebensache bleiben. „Musik ist eine wichtige Entlastung zum Alltag und eine kreative Abwechslung, bei der immer etwas schönes rauskommt, das man mit den Menschen teilen kann.“
Text und Foto: Christoph Kienemann

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