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Intellektuelle und Terroristin: Diskussion über Ulrike Meinhof im PFL11.09.2019



Text  |  Christoph Kienemann

Die 1934 in Oldenburg geborene Ulrike Meinhof gehört zu den Akteuren der bundesrepublikanischen Zeitgeschichte, über die immer noch kontrovers diskutiert wird. Über das Leben der intellektuellen Terroristin wurden zahlreiche Bücher verfasst, die nicht immer zur Aufklärung, sondern oftmals zur Mythenbildung beitrugen. Ihre Eltern, der Kunsthistoriker Werner Meinhof und Ingeborg Meinhof lebten bis 1936 in Oldenburg. Werner Meinhof arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte und trat 1933 in die NSDAP ein. Dabei war er auch für die Übergabe sogenannter ‚entarteter Kunst‘ an das NS-Regime beteiligt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte Ulrike Meinhof nach Oldenburg zurück und besuchte die Liebfrauenschule. In den 1950er Jahren studierte Meinhof Psychologie, Germanistik, Kunstgeschichte, Geschichte und Pädagogik in Marburg und schloss sich der Anti-Atomwaffen-Bewegung an. Nach Ende ihres Studiums arbeitete Ulrike Meinhof als Journalistin für die Zeitschrift konkret. Hier war sie zuständig für Außenpolitik, Presseschau, bildende Kunst und Titelbilder. Ab 1965 sah sie sich als Teil der außerparlamentarischen Opposition. 1970 nahm sie an der Befreiung Andreas Baaders teil, gründete die Rote Armee Fraktion mit und verfasste deren ideologisches Konzept.
Im Rahmen der Reihe „Oldenburger Lebensläufe im Dialog“ werden nun Wolfgang Kraushaar und Matthias Bormuth den Lebenslauf Ulrike Meinhofs ergründen. Dabei wird Bormuth, der das Oldenburger Karl-Jaspers-Haus leitet und zahlreiche geistesgeschichtliche Arbeiten zu Philosophie und Literatur verfasst hat, zunächst die intellektuelle Entwicklung Meinhofs skizzieren. Hierfür bezieht sich Bormuth auf die Akten der Studienstiftung des Deutschen Volkes, die neue Erkenntnisse bringen sollen. Dr. Wolfgang Kraushaar von der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, gilt als einer der wichtigsten Historiker der 1968er-Bewegung und wird Meinhofs Schlüsselposition in der RAF in einen größeren Kontext einordnen. Anschließend werden die Wissenschaftler in einem Dialog das widersprüchliche Verhältnis zwischen dem Selbstverständnis Meinhofs als intellektuelle christliche Pazifistin und jenem als Terroristin beleuchten. Welche Einsichten für aktuelle Gefahren des Terrorismus‘ mit dem tragischen Lebenslauf der Oldenburgerin verbunden sind, wird am Ende auch mit dem Publikum diskutiert.

Ulrike Meinhof – Intellektuelle und RAF-Terroristin
Mi. 25.9., 19.30 Uhr, PFL, Ol

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