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Nordkorea und queeres Leben in der Ukraine19.02.2025
Texte: Thea Drexhage
Sonntagsmatinee mit Sitara Ambrosio
Unter dem Titel „Fragile As Glass: Queeres Leben in der Ukraine“ stellt die 23-jährige Fotojournalistin die Leben von fünf Protagonis*innen aus der queeren Community vor, welche noch immer in der Ukraine leben. Diese Arbeiten, die sie auch in einem Buch unter dem gleichen Titel beim Kettler-Verlag veröffentlichen konnte, rücken den Alltag dieser marginalisierten Gruppe in den Fokus und das in einer Zeit, in der immer mehr Propaganda aus Russland in das Kriegsgebiet schwappt, die queere Menschen zu Zielscheiben macht. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs hält sich Ambrosio in der Ukraine auf, unter anderem in Lwiw, Kiew und Nikopol. Dabei zeigen ihre Aufnahmen keine offensichtlich dramatischen Szenen, sondern die Bilder eines Alltags. Geburtstagsfeiern, Küchenrunden am Fenster, Markteinkäufe. Die Geschichten und die erschütternde Realität zeigen sich erst bei einem genaueren Blick hinter die Bilder. Wie das Foto der Freunde am Fenster, eingehüllt in Decken, da die Heizversorgung durch den Krieg längst nicht mehr zuverlässig gewährleistet ist. In einem Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger berichtet die Fotografin, dass dieses Bild während eines Luftangriffs entstanden sei – eine Situation, in der die Menschen sich wegen der Gefahr vor splitterndem Glas eigentlich vom Fenster wegbewegen sollten – doch nach so langer Zeit im Kriegsgebiet gehöre der Alarm bereits zum Alltag vieler Menschen. Bei der Sonntagsmatinee wird Ambrosio mehr über ihre Arbeit in der Ukraine berichten.
Es ist ein mutiges Unterfangen, sich in so jungen Jahren mit der Kamera in Krisengebiete zu begeben und einen Fokus auf die Betroffenen zu richten, die vielleicht sonst nicht in den Medien zu sehen sind. Dies bescherte Sitara Ambrosio, die Tochter einer slowenischstämmigen Arbeiterfamilie ist, zahlreiche Nominierungen für Foto- und Journalismuspreise sowie die Möglichkeit, ihre Arbeiten in verschiedenen Orten von Berlin bis New York ausstellen zu können. Ihr Handwerk studiert hat sie nicht, sondern lernte eigenen Angaben zufolge schon früh, mit visuellen Mitteln Geschichten zu erzählen.
Am 23.02.2025 um 11:00 Uhr im Woyton, Lange Straße 1, Oldenburg
Fotovortrag: Nordkorea – Warten auf den Regenbogen
Strikt. Grau. Abgeschottet. Das sind Worte, die wir in der westlichen Welt mit Nordkorea verbinden. Es ist nur schwer, Einblicke in diesen Ostasiatischen Staat zu bekommen. In ihrem Fotobuch „Warten auf den Regenbogen – 10 Jahre Nordkorea“ gelingt es der deutsch-schweizerischen Fotojournalistin Xiomara Bender einen Teil dieses verschlossenen Landes für die Welt zu öffnen. Binnen 10 Jahren hat sie jährlich eine Reise nach Nordkorea unternommen und versucht, den dortigen Alltag ohne Wertung zu dokumentieren - bis das Land 2020 für westliche Touristen gesperrt wurde. Erst seit Anfang dieses Jahres öffnet sich Nordkorea langsam wieder, jedoch rät das auswärtige Amt wegen strenger Strafen für Gesetzesverstöße weiterhin von Reisen dorthin ab. In dem Buch von Xiomara Bender geht es aber nicht um die Kim Jong-Un-Diktatur und die damit einhergehenden Restriktionen, sondern um die alltäglichen Begegnungen mit den Menschen des Landes. Ein eisessendes Mädchen, ein Lächeln, eine Frau im Bus, ein Paar unter einem Regenschirm, aber eben auch viel grau. Uniformhafte Kleidung, große Betonbauten und das Gefühl von Leere. In Interviews berichtet Bender, dass die Menschen in Nordkorea ihr meist offen und neugierig begegnen. Einige können englisch, andere verständigen sich mit Händen und Füßen. Natürlich ist es Auswärtigen nicht gestattet, sich überall frei zu bewegen, geschweige denn alles zu fotografieren, doch durch ihre zahlreichen Reisen in die Volksrepublik konnte sich die Fotografin nach und nach das Vertrauen Einiger verdienen. Auch Bender folgte keiner klassischen journalistischen Ausbildung, sondern ist gelernte Hotelmanagerin, doch bei der 38-Jährigen setzte sich ebenfalls der Drang durch, Geschichten in Bildern erzählen zu wollen und dabei möglichst die ungestellte Natur des Menschen festzuhalten.
Am 25.02.2025 um 19 Uhr im Lambertussaal der Lambertikirche, Oldenburg statt.
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