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Bisschen Glück und viel Talent06.03.2024



Text und Foto: Thea Drexhage

Spielten sie zuvor in anderen größeren Bands, war es ab 2020 ja nur noch gestattet, sich zu zweit zu treffen. Aus der Laune, einfach nur weiterhin zusammen Musik machen zu wollen, wurde dann nach und nach der Gedanke gefestigt, dass zwei Leute für eine Band im Prinzip reichen. Ein paar große Vorbilder wie Royal Blood oder auch die White Stripes können das schließlich auch. Das Ergebnis: krachender, rockiger, voller Sound, der beim bloßen Hören mehr als zwei Leute hinter den  einen Bassverstärker gesteckt und gemerkt, dass der Sound einfach mehr drückt und nach mehr klingt. Das war spannend. Dann habe ich mir ein Effektgerät besorgt, dass für einen ähnlichen Klang sorgt und so entstand die erste Version von Below Zero.“, erklärt Gitarrist und Bassist Max. Seit den ersten Experimenten im Proberaum ist einiges passiert. Breminale, Wacken, kleine Touren – aber angefangen hat alles so richtig, als die beiden das Bremer Schulrockfestival 2022 im Schlachthof gewonnen haben. Instrumenten vermuten lässt. „Angefangen hat alles im Proberaum, den wir uns mit einer anderen Band geteilt haben. Dort habe ich meine Gitarre einfach in
Kennengelernt haben sich die beiden an der Oberschule Habenhausen, wo sie in verschiedenen musikalischen Projekten aktiv waren, bevor sie in die gleiche, klassenübergreifende Schulband gesteckt wurden. „Zu dem Zeitpunkt war ich 13 und als klar war, dass ich mit Jonathan in einer Band spielen würde, hab ich ihn angeschrieben und wir haben schnell gelernt, dass wir auf einer Wellenlänge sind.“, so Max. Jonathan hat seit seiner Kindheit einige Instrumente spielen gelernt. Gitarre, ein bisschen Bass und vorwiegend das Schlagzeug. Angefangen hat es schon im Vorschulalter mit einer Bongo, die er von seinem Opa, der sein musikalisches Interesse mit seinem Enkel teilte, geschenkt bekam. Bei Below Zero sitzt Jonathan nun auch hinterm Schlagzeug und singt dazu. Eine eher seltene Kombination. „Wenn man zwei Arme und zwei Beine gleichzeitig koordinieren kann, dann kann man auch noch die Stimmbänder bewegen. Das ist schon auch anstrengend, aber machbar. Wenn man singt, steht man ja zusätzlich im Fokus, das ist eine Situation, mit der ich erst lernen musste umzugehen.“, erklärt er. Mit dem Ende der Schule und dem Beginn des ernsten Lebens, Max macht eine Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker und Jonathan hat angefangen Musik mit Schwerpunkt Jazz Schlagzeug zu studieren, kamen aber auch weitere überraschende Erfolge. „Das ging von 0 auf 100 – wir stehen in unserem 12 Quadratmeter-Proberaum und plötzlich wird man gefragt, ob man auf Wacken spielen will.“, so Jonathan. Und das haben sie dann gemacht, ganze sechs Mal als Warm-Up. Irgendwann auch mal auf den großen Bühnen dort zu stehen, ist natürlich ein Traum der beiden. Aber viele andere Träume haben sich seitdem bereits erfüllt. So durften sie für Cryssis, einer Band vom Die Toten Hosen Schlagzeuger Vom Ritchie, im Düsseldorfer Zakk eröffnen. „Das ist auch einfach irgendwie passiert.“, lacht Max. „Daran sieht man, dass dieses Networking von dem alle sprechen, hilft. Ich habe letztes Jahr beim Schulrockfestival eine Band gesehen, The Rookies und zu deren Schulleiterin Kontakt hergestellt. An deren Schule fand dann ein Workshop mit Vom Ritchie statt, wo er Schüler*innen gecoacht hat. Wir wurden gefragt, ob wir nicht auch als Band dabei sein wollen. Das war ein seltsames Gefühl. Da sitzt der Schlagzeuger der Toten Hosen und du zeigst ihm als poplig kleine Band deine Musik. Das hat ihm glaub ich gefallen und ohne groß drüber nachzudenken hat er gefragt, ob wir nicht nach Düsseldorf kommen wollen.“, blickt Jonathan zurück. Demnächst dürfen die beiden auch Cherym im Hamburger Molotow supporten und freuen sich auf einen Abend in dieser legendären Location. „Das ist dann der zweite Hamburger Club, den wir zu Grabe tragen. Wir haben kürzlich auch in der Astra Stube gespielt, bevor diese schließen musste.“, scherzt Max. Aber live ist natürlich nicht alles. Mittlerweile ist das Alternative-Garage-Rock-Duo an dem Punkt, dass die Gäste nach den Shows gern etwas mit nach Hause nehmen möchten. Die logische Konsequenz? Endlich eine EP aufnehmen. Diese erscheint im Mai und statt sie nur digital zu veröffentlichen, haben die beiden den kostspieligen Schritt gewagt, die neuen Songs auch auf Vinyl (Achtung, limitiert!) pressen zu lassen. „Das hat alles nochmal auf ein höheres Level gebracht. Das wirkt nochmal ernster als eine CD. Ich bin unter anderem auch unser Grafikdesigner und plötzlich nicht nur ein Digitalcover zu entwerfen, sondern sich um das Design einer ganzen Schallplatte zu kümmern, war nochmal eine andere Sache. Ich habe mich dann 3 Wochen dafür eingeschlossen und als ich dann die fertigen Druckdaten abgeschickt habe, war das ein super schönes Gefühl.“, so Max. So eine Veröffentlichung will natürlich gebührend gefeiert werden. Nachdem die EP „Blood In The Water“ am 10.5. erscheinen wird, gibt es am 17.5. eine dicke Release Party in der Lila Eule. Unterstützung gibt’s dabei von der Oldenburger Band Catapults.

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