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Wir hoffen, dass Leute geil finden, was wir uns ausdenken13.06.2023



Text und Foto: Thea Drexhage
Die fünf jungen Musiker lernten sich während ihres Musiklehramtstudiums an der Oldenburger Uni kennen und spielen seit Oktober 2021 zusammen. Zuerst sollte der Bandname ein Wortspiel mit „Funk“ werden. „Funkstille“, „Funküberfall“ oder „Funkenstein“ waren einige der Ideen, doch dann schien es gar nicht mehr so klug, sich im Namen schon auf ein Genre festzulegen. „Kitschkorsett“ hingegen greift die Popmusik als Ganzes auf, wie Gitarrist Robin erklärt: „Der klassische Pop ist ja irgendwie immer kitschig. Es geht um Leben und Tod oder Liebe – die cheesigsten Themen überhaupt. Und da versucht man dann auszubrechen, aber das geht nicht. Man ist eingesperrt wie in einem Korsett.“ Die Namenseinigung hat dann doch ganz gut geklappt. Auf die Frage, wie sich fünf Musiker, die alle ihre eigenen musikalischen Hintergründe haben, auf einen Stil einigen, reagieren alle Bandmitglieder lachend: „Gar nicht.“, heißt es. Und das hört man heraus. Die Musik von Kitschkorsett wandelt irgendwo zwischen Pop, Funk, Rock und Jazz, nimmt ernste Themen mit auf, verarbeitet aber auch den ein oder anderen blödsinnig-skurrilen Fakt. „Die Texte entstehen bei uns meist zuletzt. Irgendwer kommt mit einer musikalischen Idee an, da dudeln wir dann ein bisschen drauf rum und dann entscheiden wir, ob das instrumental bleibt, oder wir noch einen Text drauf schreiben.“, heißt es. Die Inspiration für Texte ist dabei breit gefächert. So saßen die Fünf eines Abends bei einem Bierchen zusammen und Gitarrist Kolja droppte den willkürlichen Fakt, dass billiges Vanilleextrakt aus den Analdrüsen von Bibern gewonnen wird. Nur kurze Zeit später entstand der Song „Vanille Eis“, der sich mit eben dieser Thematik beschäftigt. Die Band hat sich bewusst dafür entschieden, auf deutsch zu texten, denn, wenn es doch einmal tiefgründiger wird, ist dies einfach persönlicher. „Man macht sich mit seinen Gedanken ja eh schon angreifbar. Wenn ich meine Gedanken dann noch hinter einer anderen Sprache verstecke, dann wird das komisch.“, erzählt Gitarrist Florian.
Eine Bandgründung mitten in der Pandemie ist natürlich nicht einfach. Auftrittsmöglichkeiten waren schwierig zu finden und auch das gemeinsame Proben war nicht immer möglich. Umso mehr freut sich die Band nun auf ihren Auftritt beim diesjährigen Kultursommer, welcher über einen Bandcontest wieder Plätze an Oldenburger Unibands verlost hat. „Wir sind sehr froh darüber, dass wir beim Contest so gut supportet wurden und wir freuen uns sehr darauf zu zeigen, was wir uns ausgedacht haben.“, sagt Bassist Anton und spricht weiterhin von einer positiven Nervosität. Im Uni-Kontext standen Kitschkorsett mittlerweile schön öfter zum Vorspielen auf der Bühne. „Da herrscht eine sehr angenehme Atmosphäre. Die Zuschauer sind ja auch Musiker in der gleichen Situation. Beim Kultursommer wird das dann etwas anders.“, so Kolja.
Im Winter möchte die Band gern ihre erste EP professionell aufnehmen, doch bis dahin gilt es, den Open Air Sommer in vollen Zügen zu genießen und so viele Auftrittsmöglichkeiten mitzunehmen, wie es sich anbietet. Das ist gar nicht so einfach. „Vieles funktioniert hier nur, wenn man gute Kontakte hat. Durch unsere Gründung in der Pandemie haben wir da einiges verpasst. Wir mailen immer wieder Veranstaltende an und kriegen meist auch sehr nette Antworten, aber dann passt es zeitlich nicht oder wir sind mit 5 Leuten zu groß für die Location etc.“, erklärt Anton. Vielleicht ändert sich das ja nach dem Auftritt im Juli. Auf eines kann sich die Band definitiv einigen: live spielen ist das Beste. Während die einen schon von großen Festivalbühnen träumen, würden sich die anderen schon über regelmäßige Auftrittsmöglichkeiten freuen. „Ich persönlich finde Aufnahmen ja nur zweitrangig. Ich möchte live spielen. Mit Publikum entsteht so eine Synergie, das gibt es nirgends sonst.“, schwärmt Gitarrist Robin. Alle Karten nur auf die Musik setzen, das möchte allerdings niemand von Kitschkorsett. „Ich glaube wir haben auch alle Bock Lehrer zu werden. Das kann man auch gut mit einer Band vereinbaren. Dann machen wir Teacher-Rock und spielen immer bei den Schulkonzerten.“, scherzen sie gemeinsam.



Am 17.7. um 19:30 Uhr spielen Kitschkorsett auf dem Kultursommer, Schlossplatz OL

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