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Iran, Deutschland, Jamaika08.03.2023



Text: Thea Drexhage Foto: boomrush productions

Auf den Bühnen dominieren, wie fast überall, männlich gelesene Künstler. Wenn dann doch Mal eine Frau den Durchbruch schafft, dann häufig nach dem Motto „Sex sells“, so wird über den eigenen Körper gesungen, provozierend getanzt, um Aufmerksamkeit zu generieren. TriXstar, bürgerlich Ima Ghafouri, macht das anders. Schon mit 15 Jahren begann sie, sich für Musik zu begeistern, suchte ihre Anfänge im Hip-Hop und Drum and Bass, bevor sie ihre Liebe zu Dancehall und Reggae fand.  Seit über 10 Jahren bewegt sie sich nun schon auf den Bühnen Deutschlands und sogar Jamaicas und feierte dies 2020 mit der Veröffentlichung von „#TrixStylez“ einem Album, das ihr musikalisches Wirken der letzten Jahre wunderbar zusammenfasst. Ihre Songs sprühen vor Lebensfreude, setzen sich ein für Freiheit, für Gleichheit, für Frauen. Sie machen Mut und klären auf, ohne dabei zu sehr auf den politisch-moralischen Zeigefinger zu setzen. In ihrer Musik vereint die im Iran geboren und in Deutschland lebende Musikerin Einflüsse aus verschiedenen Kulturen. Während ihr Sound natürlich klanglich von der jamaikanischen Kultur beeinflusst ist, hat das Aufwachsen in Deutschland TriXstar zu einer meinungsstarken Frau gemacht, mit Ausdrucksmöglichkeiten, die in ihrem Geburtsland nicht möglich gewesen wären. Dennoch fühlt sich die 38-jährige eng verbunden mit der persischen Kultur. Wie im Reggae üblich, gab sie sich einen Beinamen, Terrorist of Love, und spielt damit provokativ mit dem Image ihres Geburtslandes. Seit den Protesten der Frauen, die vor allem im letzten Jahr an Lautstärke gewonnen haben, äußert sich die Musikerin zu den politischen Strukturen des Iran und steht den dort kämpfenden Aktivistinnen mit ihrer Stimme zur Seite, sei es auf Demonstrationen oder in ihren Songs. So fordert sie in ihrem 2022 veröffentlichten Song „Freedom For Iran“, auf englisch und auf Farsi und zeigt zeitgleich ihre eigene Zerrissenheit auf. „My mother worries about the words that I sing/ Far away from home, but still afraid of the regime”, heißt es in dem Song und spricht an, was viele Frauen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, fühlen, denn selbst, wenn sie den Weg aus dem Iran hinausgeschafft haben, sitzen die Ängste oft tief. Eine Revolution hat immer einen Anfang und braucht laute Stimmen und Unterstützung, egal in welcher Form.


Wer TriXstar gern zuhören möchte, hat am 30.4.2023 im Kling Klang Wilhelmshaven die Chance dazu.

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