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Planen, organisieren, headbangen
Tina Menke ist bereit für den nächsten Herbststurm21.10.2022



Begonnen hat dies in den Jahren 2008/2009 als sie selbst noch Sängerin der damaligen Melodic-Metalband Do Not Dream war. „Die doch eher kleine Szene hier war Antrieb für uns. Für größere Gothic- oder Metalparties musste man immer nach Bremen oder Osnabrück fahren. Hier in der Weser-Ems Region war das alles etwas stiefmütterlich.“, so Tina Menke. Den Kontakt zur Musik der härteren Gangart fand sie allerdings schon deutlich früher. Mit 13 Jahren haben es ihr Metallica angetan, bevor es später in die noch düsterere Richtung ging. „Das war ganz schmerzvoll damals. Metallica spielten hier in Oldenburg und alle aus meinem Jahrgang, außer mir, durften hin, weil meine Eltern das zu der Zeit nicht als richtig empfunden haben.“, erinnert sie sich zurück. Auch, wenn sich seitdem viel im Leben der 40-Jährigen verändert hat und das kalkweiße Make-Up und der dicke schwarze Kajalstift eingemottet wurden, ist das Interesse an der Musik geblieben. Auch in diesem Jahr organisiert Tina Menke wieder gemeinsam mit einem Kernteam aus 7 Freiwilligen und zahlreichen Helfer*innen aus der Freizeitstätte Bürgerfelde das kleine, zweitägige Festival. „Das Herbststurm am dritten Oktoberwochenende hat sich mittlerweile etabliert. Auch unser Konzept ohne große Headliner, sondern mit Bands, die auf dem gleichen Niveau spielen geht gut auf.“, freut sie sich. Wenn sie dabei an die vergangenen 11 Ausgaben zurückdenkt, freut sie sich besonders über das Feedback, dass sie von den Bands bekommt. Durch ihre eigenen Konzerterfahrungen war es ihr und dem Team immer wichtig, das die Künstler*innen gut umsorgt werden, mit einem vernünftigen Backstage und verlässlichen Ansprechpartner*innen. „Das hätten wir uns in vielen Locations oft gewünscht.“, erklärt sie. Nach 2 Jahren Coronapause ist die Freude über das Festival natürlich besonders groß. „Trotzdem plant man irgendwie noch etwas vorsichtiger. Natürlich wäre es schön, die Besucherzahlen der letzten Jahre wieder zu erreichen, ich kann aber auch verstehen, wenn die Leute noch vorsichtig sind und es nicht so voll wird.“ Vorher abschätzen wie viele Gäste kommen werden, kann Tina Menke nicht, denn es gibt keinen Vorverkauf, sondern nur eine Abendkasse. Wer selbst knapp bei Kasse ist, könne außerdem gratis auf dem kleinen Mittelaltermärktchen vor der Freizeitstätte etwas Festivalluft schnuppern. Tina Menke wird jedoch nicht nur von der Liebe zur Musik angetrieben. Obwohl sie nach der Schule Sozialwissenschaften studiert hat und sogar promovieren wollte, hat es sie mittlerweile gänzlich in die Veranstaltungsbranche gezogen. „Jeden Tag nur am Schreibtisch forschen war nicht meins. Ich bin eben eine Orga-Tante und plane auch jeden Geburtstag durch, manchmal zum Leidwesen meiner Freunde.“, gesteht sie. In ihrem Hauptberuf geht es allerdings nicht um Konzerte und Kultur, sondern um Seminare, Workshops und ähnliches, wodurch sich auch die Schwierigkeiten der letzten beiden Jahre gut bewältigen ließen. „Ich habe mich dann ins E-Learning reingefuchst und das meiste ging via Skype, Zoom und Co.“ Während viele Menschen die Eventbranche verlassen haben, kann sich Tina Menke dies gar nicht vorstellen und wenn es doch mal zu viel wird? Dann geht es raus auf’s Kajak, denn mittlerweile lebt die gebürtige Oldenburgerin direkt an der Hunte und kann in der Natur ihren Ausgleich zum manchmal doch recht lauten Alltag finden.

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