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Demokratie schützen und erhalten. Erster Demokratiekongress des DGB im September17.08.2022



MoX: Ist das die erste Veranstaltung dieser Art in Oldenburg?
Dorothee Koch: Also von uns, von seiten des DGBs ist es die erste Veranstaltung dieser Art, die wir gemeinsam mit den Kreis- und Stadtverbänden durchführen. Wir sitzen jetzt schon ein paar Jahre an der Planung. Durch Corona hat sich das alles verschoben aber jetzt endlich können wir in die Vollen gehen und den Demokratiekongress in Oldenburg durchführen.
MoX: Können Sie in eigenen Worten beschreiben, was ein Demokratiekongress ist?
Christian Altkirch: Wir wollen ein Angebot schaffen, bei welchem wir verschiedene Themen, die mit Demokratie zu tun haben, aufgreifen und eine Übersicht bieten. Wir möchten die Menschen an unseren Prozessen beteiligen und Ideen und Input von den Menschen von außen sammeln, die wir für unsere Arbeit hier mitnehmen können. Deswegen haben wir das auch so groß aufgebaut und thematisch so breit gefächert, dass sich jeder irgendwo wiederfinden kann.
Dorothee Koch: Ich glaube es ist ganz wichtig, dass wir etwas für unsere Demokratie tun. Demokratie fällt nicht vom Himmel, sondern wir müssen alle etwas tun, um diese zu erhalten und auszuüben. Das ist genau unser Anliegen, das wir Menschen begeistern, sich für Demokratie stark zu machen.
MoX: Was können Sie über die Workshops und Vortragenden verraten?
Dorothee Koch:  Wir haben als Inputreferat Prof. Dr. Julika Bürgin eingeladen. Eine Professorin der Hochschule Darmstadt, die uns bestimmt nochmal vor Augen führen wird, wie wichtig politische Bildung gerade ist, auch im Bereich Demokratie. Außerdem haben wir Frederik Moch vom DGB Bundesvorstand – ein toller Energieexperte, der uns Energiefragen vor Augen führen wird. Das wird der Einstieg sein, der die Diskussionsrunden eröffnet. Nachmittags gibt es dann elf  Workshops.
Christian Altkirch:  Für diese haben wir unterschiedlichste Referenten. Es werden Leute vom DGB Bildungswerk da sein, aber auch andere Organisationen mit eingebunden, wie Amnesty International, die einen Workshop machen werden zum Thema „Rights to Protest“. Die DGB Jugend ist dabei und leitet den Workshop „Demokratie und Mitbestimmung“, gerade mit dem beruflichen und innerbetrieblichen Aspekt. Wir haben André Holtrup vom Institut Arbeit und Wirtschaft in Bremen, der mit wissenschaftlichem Blick von außen etwas zum Wandel der Arbeit sagen wird.
Dorothee Koch: Außerdem freuen wir uns über Marko Bülow, der über Lobbyismus und wie demokratiefeindlich dieser genutzt werden kann, sprechen wird. Außerdem haben wir Franziska Heinisch da. Sie war erfolgreiche Fußballerin und ist sehr politisch engagiert. Sie wird kommen und einen Workshop zum Thema „Bürger:innenbeteiligung - ein Update für unsere Demokratie“ geben. Es sind aber auch Kollegen von uns vor Ort die z.B. über Nachhaltigkeit sprechen werden.
MoX:  Global betrachtet sehen wir aktuell wieder, wie angreifbar Demokratien sind. Wo sehen Sie in Deutschland die Gefahr?
Dorothee Koch: Natürlich der Kampf gegen rechts. Und dabei geht es nicht nur um die AFD sondern auch andere Gruppierungen und Organisationen, wo wir immer irgendwie hellhörig sein müssen. Auch die Querdenker*innenbewegung mit den Verschwörungstheorien, das sind genau die Punkte, wo wir Menschen stärken und sagen müssen: Informiert euch, aber bitte nicht nur einseitig. Zu Medienkompetenz und Medienvielfalt haben wir auch einen Workshop, wo es darum geht, an Informationen zu kommen und abzusichern, dass diese richtig sind.
Christian Altkirch: Dafür haben wir Journalist Peter Dinkloh da, bspw. Gefahren über Deepfakes (Das verfälschen von Bild und Ton in Videos,  Anm. d. Red.) hinweisen wird. Denn der gezielte Gebrauch von Fehlinformationen ist auch ein Angriff auf unsere Demokratie.
Dorothee Koch: Aber es gibt noch mehr Bedrohungen, wie die Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt und die explodierenden Energiekosten, die auch immer mehr ein Problem des Mittelstandes werden.
MoX: Wie ist die bisherige Resonanz?
Dorothee Koch: Es kommen täglich Anmeldungen zu den Workshops rein und ich hoffe, dass wir ein vielfältiges Programm für viele Menschen gemacht haben. Nicht nur für Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen. Ich hoffe, dass das gut wahrgenommen wird.
MoX: Die Zeiten zeigen, wie wichtig ein kollektiver Austausch ist. Wird es in Zukunft mehr solcher Veranstaltungen geben?
Dorothee Koch: Wir wollen Plattformen für Diskussionen bieten, vielleicht können wir das nicht immer in dieser Bandbreite bieten, aber es wird bestimmt weitere Kongresse geben. Das Wichtige ist, dass wir mit den Themen weiterarbeiten wollen und das vor Ort in den jeweiligen Landkreisen und Städten.

Das ganze Programm und Anmeldeformulare zu den einzelnen Workshops gibt es unter: www.oldenburg-ostfriesland.dgb.de
             
Interview und Foto: Thea Drexhage

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