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Die Neuen im Oldenburger Stadtrat:
Heute stellen wir Samira Mohamed Ali von den Linken vor:08.12.2021



Text und Foto: Helen Baudach
Ihr Bild des Lehrerberufs habe sich während ihres Biologie-Studiums gewandelt, für das sie mit 20 Jahren nach Oldenburg zog. Als sie dann, die Diplom-Arbeit in den Händen, feststellte, dass wissenschaftliches Arbeiten doch nicht ihr Fall war, bot sich das Lehramt-Studium an. Sie unterrichtet Biologie und Chemie an einem Gymnasium in Achim nahe Bremen, wo sie bis vor sechs Jahren auch wohnte. Nach Oldenburg kam sie, um ihre Mutter zu unterstützen, nachdem ihr Vater verstorben war. Sich von ihrer Schule zu trennen, fiele ihr jedoch schwer, also pendelt sie, bis sie es übers Herz bringt, sich an eine Schule in Oldenburg versetzen zu lassen.
Ihre Familie sei es auch gewesen, die ihr politisches Interesse begründete. Ihr Haushalt sei ein SPD-Haushalt gewesen, geprägt durch ihre Mutter, die stolze Tochter des SPD-Begründers in ihrer Heimatstadt Heide ist. Ihr Vater, der zeitlebens ägyptischer Staatsbürger war, habe zwar nie selbst wählen dürfen, aber dennoch großen Wert darauf gelegt, seine Kinder politisch zu bilden. Bis zur Regierung der rot-grünen Koalition ab 1998 habe auch sie an die SPD geglaubt. Danach sei sie als Wähler zunächst bei den Grünen und später bei der Linken gelandet. Inspiriert durch das Engagement ihrer Schwester und ihres Schwagers, trat sie dann selbst in die Partei ein und kam wenig später in den Vorstand. Vor der Kandidatur für den Rat habe sie großen Respekt gehabt und daher nur auf Listenplatz drei in ihrem Wahlbereich kandidiert. Über eine Mehrheit der Personenstimmen gegenüber derer für Liste der Partei zog sie dann trotzdem in den Rat ein.
In ihrem neuen Amt will sich die Ratsfrau für die Gründung einer neuen Gesamtschule, eine bessere pädagogische und materielle Ausstattung der Oldenburger Schulen und mehr bezahlbaren Wohnraum durch Sozialwohnungen einsetzen.
Etwas ernüchtert wurde sie jedoch bereits bei der zweiten Ratssitzung: Der Antrag ihrer Partei gegen das vom Landtag geänderte Verfahren für die Verteilung der Sitze im Rat und den Ausschüssen wurde abgelehnt. Das neue Verfahren benachteiligt kleine Parteien, besonders wenn wenige Mandate zu vergeben sind.

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