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Porträt: Am Kindheitstraum festgehalten04.10.2021



Den ihre Mutter zu einigen Verlagen schickte. Erfolgreich lief das damals allerdings nicht. Trotzdem ließ sich Kölpin nie von ihrem Ziel abbringen. „Damals bin ich dann zu meiner Oma gegangen und habe gesagt: Ich werde mal Schriftstellerin und kriege sechs Kinder, ihr werdet alle sehen!“ Gesagt, getan. Fünf Kinder und unzählige Buchveröffentlichungen später hätte es für Regine Kölpin kaum besser laufen können. „Natürlich habe ich einen Umweg gemacht und nach dem Abitur Krankenschwester gelernt. Lange Zeit war ich dann durch die Kinder auch Familienfrau, das war ein Fulltime-Job die Bande großzukriegen.“, erzählt sie. Auch heute ist ihre Familie, die mittlerweile auch um einige Enkelkinder erweitert wurde, besonders wichtig. 2007 gelang es ihr dann jedoch, ihren ersten Kriminalroman bei einem kleinen Verlag unterzubringen. Langfristig wusste sie aber schon, dass die Kriminalromane nichts für die Dauer waren. „Ich schreibe zwar jetzt immer noch humorvolle Krimis für Knaur, über nur das hätte mir nicht gereicht, weil diese zeitgeschichtlichen Sachen, die ich jetzt mache, schon eher das sind, was mir sehr nahe kommt.“, erklärt sie. Und für ebendiese zieht Regine Kölpin, die auch unter dem Pseudonym Franka Michels veröffentlicht, ihre Inspiration aus der Umgebung. Seit ihrer Kindheit lebt die gebürtige Oberhausenerin in Ostfriesland und liebt es, sich für ihre Recherchen mit den Menschen der Region auszutauschen. Wer dabei denkt, dass es schwer ist Informationen aus den wortkargen Friesen zu bekommen, der irrt. „Die meisten freuen sich, wenn ich auf die zukomme. Der nächste Roman, den ich für Piper schreibe, handelt unter anderem von einer Mühle. Natürlich kenne ich auch hier den Müller. Die Menschen sind ganz begeistert, wenn sie mich unterstützen und mir etwas zeigen können. Wie funktioniert so eine Mühle? Was ist die Geschichte dahinter? Wenn man die Menschen bei ihrem Steckenpferd bekommt, erzählen sie gern und viel.“ Eingehende Recherche ist ein sehr wichtiger Teil in Kölpins Arbeit. Erst mit den richtigen Fakten aber auch Anekdoten, die man dabei aufschnappt würden ihre Geschichten erst so richtig lebendig. Ihre Ideen nimmt die Autorin aber nicht nur aus ihrer direkten Umgebung, sondern auch von unterwegs. Dabei ist es egal, ob sie gerade mehrere Wochen mit ihrem Mann im Wohnmobil unterwegs ist, oder für ihre Lesereisen durch’s Land fährt. „Wenn nicht gerade Corona ist, fahre ich gern mit dem Zug. Das ist spannend, weil man mit einem Ohr immer sehr interessante Sachen mitbekommt. Dabei ist schon die ein oder andere Figur entstanden, ohne dass die armen Menschen wussten, dass ich sie als Input genommen habe, weil dabei so spannende Sachen in meinem Kopf entstanden sind. Das vermisse ich gerade ein bisschen.“, gesteht sie. Aber lange muss sie nicht mehr warten. Die erste kleine Lesetour seit Corona steht für ihren neuen Roman „Das Haus am Deich“ Anfang Oktober an und der ersehnte Austausch mit den Leser*innen kann endlich wieder stattfinden. Regine Kölpin schreibt aber nicht nur für ein erwachsenes Publikum. Besondere Freude bereitet ihr das Arbeiten mit Kindern. Mit einem Mittelalterroman über Johannes Gutenberg wird sie bald wieder Lesungen an Schulen halte, „Das ist ein besonderes Highlight. Kinder machen einem ja nichts vor. Wenn die dann intelligente Fragen stellen, geht mir immer das Autorenherz auf, weil ich weiß, dass ich sie erreicht habe.“. Krimis, historische Romane, Literatur für Kinder – bleibt da überhaupt noch Zeit für andere Sachen? „Ich schreibe immer nur für ein Projekt, das ist mir sehr wichtig. Ich mag es nicht, wenn ich an verschiedenen Figuren sitze und mir diese dann entgleiten. Aber ich schreibe auch nicht 8 Stunden am Tag. Dann recherchiere ich auch schon mal für ein kommendes Projekt oder bereite Veranstaltungen vor.“, erklärt sie. Dennoch bleibt genug Zeit für Hobbies. Nähen und stricken zum Beispiel. Dabei geht es Regine Kölpin dann auch nicht darum, etwas zwingend fertig zu stellen, sondern sich einfach auszuprobieren.

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