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Zum 28. Mal: Film ab.15.09.2021





Text: Horst E. Wegener

Zielstrebig und dickköpfig verfolgt sie ihre Ziele. Lässt nicht locker. Eine Art Zweikampf kommt in Fahrt, der Trainer und Trainee an ihre jeweiligen psychischen und physischen Grenzen sowie darüber hinaus bringt.
Die Idee zu „Leberhaken“ kam Regiedebütant Torsten Rüther während des ersten Corona-Lockdowns – und wurde realisiert mit kleinem Team, Winzbudget, an einer einzigen Location in Berlin. Viereinhalb Wochen lang probten die Darsteller Text und Umsetzung – als sei es ein Theaterstück. In den letzten drei Nächten kam die Filmcrew hinzu, um die minutiös durchchoreografierte Performance mit zwei Kameras einzufangen.
Zum Glück für Regieneuling Rüther waren sowohl Hardy Daniel Krüger als auch Luise Großmann von Anfang an Feuer und Flamme fürs Kammerspiel-Projekt. Auch in puncto Soundtreck setzte das „Leberhaken“-Team alles auf eine Karte, fragte man kurzentschlossen in den USA bei den Chicks an, von denen Jungfilmer Rüther nur bekannt war, dass diese früheren Dixie Chicks als sehr wählerisch gelten, soweit es Kooperationen angeht. Und Bingo – wer nicht wagt… Neben den Chicks, die drei Tracks beisteuerten, gelang es den „Leberhaken“-Machern zudem sogar Dominic Miller fürs Projekt zu begeistern. Der langjährige Gitarrist von Sting komponierte mit „Steph und Rick“ den Titeltrack. Jetzt auch noch das Opening beim Oldenburger Filmfestival bestreiten zu dürfen, macht „Leberhaken“ endgültig zum Sommermärchen für sämtliche am Projekt Beteiligten.

II.
The Maestro
Pandemische Auswirkungen weltweit – selbst in Hollywood war Paul Spurrier, der frühere Kinderfilmstarmime und in späteren Jahren Regisseur von unter anderem „The Forrest“, von Covid arbeitsmäßig genauso betroffen wie der thailändische Komponist und Dirigent Somtow Sucharitkul, den Filmsoundtracks in diesen düsteren Zeiten nach Lala-Land verschlagen hatten. Die beiden Künstler trafen einander, man kam ins Gespräch – und verabredete eine Zusammenarbeit.  Sucharitkuls geniale Idee basierte auf dem Gedanken, dass Konzerte und akademische Musikausbildung unter Corona-bedingungen zwar unmöglich schienen, es dann aber trotzdem irgendwann wieder machbar war, ein Filmprojekt zu realisieren. Alsdann: Erzählt wird in „The Maestro“ die Geschichte des Komponisten und Dirigenten Arun (Sucharitkul), dem in Europa jegliche Anerkennung verwehrt bleibt. So bleibt ihm irgendwann nichts weiter übrig, als heimzukehren – und in Thailand verwöhnte High-Society-Kids zu unterrichten. Unbeirrbar arbeitet Arun weiter an seinem Opus magnum, „The Tongues of Angels“, in der Hoffnung dies Meisterwerk irgendwann uraufführen zu können. Als sich ihm die Chance bietet, irgendwo im thailändischen Nirgendwo sein musikalisches Eden für begabte junge Musiker verwirklichen zu  können, greift Arun zu. Doch in der Einöde laufen die Dinge schnell aus dem Ruder…
Mit der Weltpremiere des thailändischen Spielfilms „The Maestro“ von Paul Spurrier und Somtow Sucharitkul endet am 19. September das diesjährige Oldenburger Filmfestival. Maestro Sucharitkul wird mit seinem preisgekrönten thailändischen Jugendsymphonieorchester, der Siam Sinfonietta, und im Schulterschluss mit dem Bremer Jugendsymphonieorchester die Closing-Night-Filmvorführung live musikalisch begleiten - und in jedem Fall einen würdigen Abschluss des 28. Festivalreigens  garantieren.
Das 28. Internationale Filmfest Oldenburg findet vom 15. bis 19. September statt; Eröffnungsfilm: „Leberhaken“, Abschlussfilm: „The Maestro“. Nähere Infos via www-Linik: filmfest-oldenburg.de


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