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Ein Schatz aus Geschichten27.05.2021



Text: Britta Lübbers
Bereits im vergangenen Jahr haben Regisseur Michael Uhl und sein Team damit begonnen, Erzählungen von Bürgerinnen und Bürgern zu sammeln. Es gab einen Zeitungsaufruf, eine Info-Veranstaltung und die Hilfe von Kooperationspartnern, darunter die Oldenburgische Landschaft, das Kulturbüro, die Raiffeisenbank, das Stadtmuseum, der Bürgerverein und die Offene Tür Bloherfelde, die Kontakte vermittelten.
„Bloherfelde ist ein weiträumiger Stadtteil mit alten Höfen, Wohnblocks und Siedlungshäusern“, sagt Michael Uhl. „Die Bewohnerinnen und Bewohner laufen sich hier zwar über den Weg, aber sie begegnen sich nicht.“ Mit dem Schatz-Projekt soll eine Brücke gebaut werden zwischen den unterschiedlichen Identitäten. „Bloherfelde ist für jeden anders“, unterstreicht Uhl. „Wir möchten die verschiedenen Perspektiven einfangen, damit wir mehr voneinander erfahren.“
Insgesamt 24 Bürgerinnen und Bürger haben Auskunft über ihr Leben im Stadtteil gegeben. Aus diesen Inhalten wurde ein Stück für einen Audio-Spaziergang konzipiert, die Texte wurden von professionellen Schauspielern eingesprochen. „Die O-Töne sind das Substrat des Hörspiels“, sagt Michael Uhl. Einige der Beteiligten haben von den Fluchterfahrungen ihrer Eltern im Zweiten Weltkrieg erzählt und wie es war, sich in der Fremde niederzulassen. Andere flohen vor Kriegen in Syrien und Afghanistan, wieder andere leben seit Generationen im Stadtteil. Die verschiedenen Erfahrungen verbinden sich laut Michael Uhl zu einem schillernden Zeit-Mosaik. Spannend daran ist für ihn vor allem das Ankommen und die Frage, wie die Menschen „Heimat“ und „Zuhause“ definieren.
Am 11. Juni, 19 Uhr, geht das Hörspiel als Spaziergang an den Start. Zwei Gruppen bewegen sich – in großem Abstand zueinander, aber doch gemeinsam und geführt vom Audio-Guide – durch den Stadtteil. Schön wäre es, wenn das Projekt den Blick auf Bloherfelde weiten könnte, wünscht sich Michael Uhl. Die Form jedenfalls ist für ihn ideal. „Ein Hörspiel ist Kino für die Ohren.“ Wer dennoch bewegte Bilder möchte, wird ebenfalls bedient. Im Display auf den Abspielgeräten ist auch etwas zu sehen.
Weitere Vorstellungen gibt es am 12., 13., 16., 17., 18., 19. und 20. Juni. Anmeldungen und Informationen auf der Website www.bloherfel.de. Wetterfeste Kleidung wird empfohlen.
Foto: Tobias Frick
Während der Hörspielproduktion: (v.l.) Britta Langanke (Szenen- und Kostümbild), Michael Uhl (Künstlerischer Leiter), Paul Behrens (Bürgerverein Bloherfelde)


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