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Maßnahmen verschärft29.10.2020

Text | Christoph Kienemann

Aufgrund der in Oldenburg immer weiter steigenden Infektionszahlen, verschärft die Stadt ihre Vorschriften zur Eindämmung der Covid-19-Infektion. Am Wochenende erreichten die Infektionszahlen die kritische Marke von 35 Infektionen pro 100.000 Einwohner*innen. Die Stadtverwaltung ruft die Bürger*innen dazu auf, ihre Kontakte zu reduzieren und auf die Einhaltung der Abstandsregeln zu achten.
Nachdem die Landkreise Vechta, Oldenburg und Cloppenburg schon länger zu den Hochrisikogebieten gehören, steigen nun auch die Infektionszahlen in der Stadt Oldenburg deutlich an. „Wir wollen jetzt frühzeitig Maßnahmen ergreifen, damit wir die Infektionsketten weiterhin nachverfolgen können“, erklärte Sozialdezernentin Dagmar Sachse auf einer Pressekonferenz am 27. Oktober. Die führt daher eine Maskenpflicht in der Fußgängerzone der Innenstadt ein und an weiteren belebten Plätzen, wie den Bio- und Wochenmärkten, Famila und Ikea. Darüber hinaus gilt nun auch in Oldenburg eine Sperrstunde ab 23 Uhr. Die Maßnahmen sollen einerseits Infektionen verhindern, andererseits aber auch dazu beitragen, die Achtsamkeit der Bevölkerung wieder zu erhöhen. „Die Sperrstunde ist auch wichtig, da wir somit mit dem Umland gleichziehen“, so Sachse. Der Verwaltung bereiten dabei auch die vielen Berufspendler*innen Sorgen, die aus den Risikogebieten nach Oldenburg kommen.  Nicht stattfinden werden zudem der Lambertimarkt und der Grünkohlsonntag.  „Wir sind in großer Sorge aufgrund des aktuellen Geschehens“, erklärte Holger Petermann, Leiter des Oldenburger Gesundheitsamtes. „Es gilt jetzt, die Kontakte untereinander zu minimieren, damit wir die Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch verhindern können“, führte Petermann aus. Er appellierte an die Bürger*innen, sich genau zu überlegen, ob geplante Kontakte wirklich sein müssen. Die Maskenpflicht an belebten Plätzen, auch im Freien, soll dazu dienen, Tröpfeninfektionen zu vermeiden. Man beobachte immer wieder, dass sich Menschen in der Innenstadt nicht an die Abstandsregeln halten, so Petermann.
Weiterhin will die Verwaltung an ihrer Strategie einer konsequenten Kontaktverfolgung und anschließender Quarantäne von Kontaktpersonen festhalten. „Wir werden unsere Kontaktverfolgung ausbauen“, so Petermann. Derzeit sei das Gesundheitsamt nicht überlastet mit der Nachverfolgung der Kontaktpersonen. Schwierig sei es jedoch, das Infektionsgeschehen einzugrenzen. Man könne nicht pauschal sagen, dass beispielsweise Familienfeiern ursächlich für die gestiegenen Infektionswerte seien. Vielmehr sei das Geschehen sehr diffus und über das gesamte Stadtgebiet verteilt.  Von den Schulen und Kitas gehe derweil keine hohe Gefahr aus. Diese sollen daher auch geöffnet bleiben.
Sollten die Infektionen weiter steigen, dann müsse man weiter Maßnahmen diskutieren, so Sachse. Beispielsweise Bibliotheken, Museen oder das Olantis in den Blick nehmen. „Es ist eine Gratwanderung, da wir auch keine zu großen wirtschaftlichen Schäden wollen“, so Sachse.

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