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Forschung für die Windkraft28.05.2020



Text und Foto: Christoph Kienemann  

Schwimmende Windenergieanlagen und laserbasierte Windmesstechnologien stehen im Mittelpunkt von zwei neuen, internationalen Promotionsprogrammen, an denen das Zentrum für Windenergieforschung der Universität Oldenburg beteiligt ist. Das Promotionsprogramm „LIdar Knowledge Europe (LIKE)“ fördert 15 Nachwuchswissenschaftler*innen in ganz Europa.

Die Doktorand*innen forschen künftig daran, laserbasierte Windmesstechnologien für vielfältige neue Anwendungsmöglichkeiten im industriellen Bereich weiterzuentwickeln. Das Ziel des Aus- und Weiterbildungsprogramms „FLOAting Wind Energy netwoRk (FLOAWER)“ ist es hingegen, mittels leistungsstarker, schwimmender Windturbinen die Kosten für Windstrom zu senken. Das Programm fördert die Ausbildung von insgesamt 13 Doktorand*innen in sieben europäischen Ländern. Die Oldenburger Universität ist dabei eine von zehn internationalen Ausbildungsstätten, die beide Programme in ihr Curriculum aufgenommen haben. Gefördert werden die Programme für einen Zeitraum von vier Jahren durch die Europäische Union. Im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen als sogenannte Innovative Training Networks (ITN) sollen die Forschungsgelder fließen.
„Für die Universität Oldenburg sind die beiden Programme eine Chance, sich im Bereich der Windenergieforschung noch besser zu vernetzen.
„Durch einen regen interdisziplinären Austausch und durch Forschungsaufenthalte bei Projektpartnern werden unsere Doktorandinnen und Doktoranden enge Beziehungen zwischen Wissenschaft und Industrie aufbauen“, sagt Prof. Dr. Martin Kühn, Vorstandsmitglied von ForWind und Leiter des Arbeitsbereichs „Network Training“ im Programm LIKE.
Die laserbasierten Technologien sollen dazu dienen, durch genaue Windmessungen die Leistung in Windparks zu optimieren. Durch genauere Messungen können gerade große Offshore-Windparks präziser gesteuert werden und die Ausbeutung der Windenergie verbessert werden. Dabei haben sich in den letzten Jahren sogenannte Lidar-Geräte bewährt. Sie messen die Luftströmungen, indem sie die Geschwindigkeiten winziger Partikel und Tröpfchen in der Luft aus der Ferne mithilfe von Laserstrahlen ermitteln. In Oldenburg sollen in diesem Bereich drei Stipendiat*innen gefördert werden. Erforscht werden Themen wie die Untersuchung der Nachlaufströmungen von Windenergieanlagen und Windparks bis hin zur Erkundung der Windressource durch Messungen auf regelmäßig verkehrenden Fährschiffen.
Beim zweiten Programm, Floawer, stehen schwimmende Offshore-Windenergieanlagen im Fokus. In Zukunft könnten hier neue Potenzialflächen erschlossen werden, da die Flächen an Land knapper werden oder durch politische Abstandsregelungen verknappt werden. Allerdings sind schwimmende Turbinen starken Belastungen durch den Seegang ausgesetzt. Letzteres führt dazu, dass die Leistung der Turbinen stark schwankt.
Experimente mit Modellwindturbinen auf beweglichen Plattformen im Oldenburger Windkanal sollen die Bedingungen auf See simulieren. Ziel der Untersuchungen ist es, das Verständnis der Technologie zu verbessern. Die Ergebnisse sollen später in Computersimulationen einfließen.

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