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MoX-Porträt: Zum Wohle für Tier und Mensch Dr. Astrid Gumbrecht, Tierärztin und Veterinärin im Ruhestand21.05.2020



Text und Foto: Dana Hubrich
Ich fand das unglaublich spannend. Demnach war mein Lieblingsfach im Studium auch die Physiologie, die Lehre von den normalen und  biophysikalischen Lebensvorgängen in den Zellen, Geweben und Organen aller Lebewesen.“
Die in Aurich geborene Tierärztin und Veterinärin war bereits in ihrer Kindheit den Tieren sehr nah. „Meine Großeltern besaßen einen Bauernhof in Ostfriesland. Mein Opa war Pferdezüchter und in den Ferien durften wir auf seinen gestandenen Friesenpferden reiten. Auch in späteren Jahren bin ich viel geritten und engagierte mich in einem Pferdeverein.“ Das vielseitige, umfassende Studium der Tiermedizin bot der damals noch jungen Astrid Gumbrecht Einblicke in die theoretischen Grundlagen der Anatomie, Biologie, Botanik, Zoologie und Physik.   „Die Rechtlichen Grundlagen des Tierschutzes bekamen in meinem Studium  immer mehr Bedeutung und gehören heutzutage zu den wichtigsten Aufgaben und das nicht nur für Amtstierärzte.“ Sogar Lebensmittelkunde war ein Bestandteil des Studiums. „Ebenso eine der großen Grundaufgaben der Tiermedizin“, wie die spätere Veterinärin betont.
Astrid Gumbrecht war bereits wissenschaftliche Mitarbeiterin im Labor und arbeitete sowohl als Assistenz- als auch als praktizierende Tierärztin. „Damals bin ich als Ostfriesin nach Bayern gekommen. Ich arbeitete als Vertretung in einer bayerischen Landpraxis, wo ich hauptsächlich landwirtschaftliche Nutztiere versorgte. Das bedeutete anstrengende körperliche Arbeit und wenig Freizeit. Gleichzeitig machte mir dieser Job aber auch viel Spaß.“ Nach dieser Praxiszeit schlug sie auf Anraten einer Freundin eine Beamtenlaufbahn ein. „Ich war selbst überrascht, dass ich diesen Weg genommen habe, aber ich war offen für alles.“
Astrid Gumbrecht arbeitet kurzzeitig sogar als Fleischbeschautierärztin. „Hierbei ist der Tierarzt sowohl für den Schutz der angelieferten Tiere, als auch für die Lebensmittelsicherheit des Fleisches zuständig.“ Abschließend folgte eine Anstellung bei der Verwaltung im Veterinäramt des Landkreises Oldenburg beziehungsweise der Stadt Oldenburg. „Das war nicht mein Traum, aber ich habe gemerkt, wie vielseitig diese Arbeit ist.“ Zu den drei wichtigen Pfeilern dieser Arbeit zählen die Lebensmittelüberwachung, die Tierseuchenbekämpfung und der Tierschutz. „Die Untersuchung von Lebensmitteln tierischer Herkunft ist ein breites Feld. Analysiert werden sowohl das Fleisch der Tiere als auch deren tierischen Produkte. Dabei stellt die Sensorik einen ersten wichtigen Parameter dar. Mein Tipp an die Verbraucher lautet deshalb auch: Prüft selbst! Sieht das Produkt noch gut aus, riecht es noch gut, wie ist seine Konsistenz? Zudem ist Unterscheidung von Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum enorm wichtig!“ Für die Tierseuchenbekämpfung existiert eine Liste von amtlich festgelegten Krankheiten. In diesem Zusammenhang sind Zoonosen zu nennen. Das sind von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragbare Infektionskrankheiten, die bei Mensch oder Tier natürlicherweise vorkommen. In Zeiten von Corona ein sehr präsentes Thema. In puncto Tierschutz sieht Astrid Gumbrecht noch viel Optimierungsbedarf, auch was die Umsetzung von politischen Entscheidungen anbelangt. „Das ist oft nicht ganz einfach. Denn das Verwaltungshandeln der Veterinäre unterliegt eben gesetzlichen Vorschriften.“ Mittlerweile kann Astrid Gumbrecht ihren Ruhestand genießen. Doch aktiv ist sie weiterhin. Sie arbeitet für die Oldenburger Tafel, ist Mitglied im Segelflugverein und fährt gerne viel Fahrrad. „Oldenburg ist eine schöne Stadt. Und ich versuche immer, die positiven Seiten des Lebens zu sehen.“

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