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Zeichen gesetzt: Breites Bündnis organisierte Fahrraddemo auf Nordtangente11.09.2019

Text  | Christoph Kienemann
Nicht nur angesichts des Klimawandels, scheint es angebracht, über eine Mobilitätswende nachzudenken. Viele Menschen wollen es nicht mehr akzeptieren, dass das Automobil gegenüber anderen VerkehrsteilnehmerInnen privilegiert wird und Verkehrs- sowie Stadträume besetzt. Mehr Platz für Fahrräder und FußgängerInnen, dieser Forderung verliehen die TeilnehmerInnen der Fahrraddemo mit einer Runde um die Innenstadt und einer anschließenden Fahrt über die Nordtangente Ausdruck. „Der Verkehr ist für 18 % der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Als Antwort auf die Realität der Klimakrise brauchen wir einen Ausstieg aus dem Zeitalter des Autos. Wir sehen Oldenburg in der Pflicht, seinen Teil zur Verhinderung der Klimakatastrophe beizutragen. Indem wir auf dem Autobahnring demonstrieren, holen wir uns ein Stück Lebensqualität zurück.“ erklärte Lara König, aus dem Organisationsteam.
Letzteres bestand aus einem breiten Bündnis zivilgesellschaftlicher Akteure. So waren neben Umweltorganisationen wie Greenpeace, Robin Wood, dem Klimakollektiv Oldenburg oder der Fridays for Future Bewegung auch Gruppen wie der Verkehrswandel Oldenburg oder der VCD Oldenburg dabei. Zudem machten auch Behindertenorganisationen auf die Probleme aufmerksam, die die hohe Kfz-Dichte in Städten verursacht: „Sehr nervig ist es, wenn die Radwege zugeparkt sind. Ich kann dann nicht einfach mit dem Rolli den Bordstein runter und muss dann umkehren. Rollstuhlfahrende brauchen breite Wege, genug Platz zum Rangieren und Parkplätze für ihre speziell umgebauten Autos, die groß genug und eben sind. Das wäre ja kein Problem, wenn viele andere Parkplätze in der Innenstadt nicht mehr nötig wären“, erklärte Wiebke Hendeß, Behindertenberaterin beim Studentenwerk.
Für den Verkehrsclub (VCD) Oldenburg ist es derweil Zeit für eine radikale Abkehr vom Auto als dem Verkehrsträger Nummer Eins: „Wir sehen, hören und atmen hier jeden Tag die Folgen einer auf Autos ausgerichteten Stadt. Jeden Tag Stau in der Innenstadt und tausende Autos, die auf einer Autobahn mitten durch die Stadt fahren. Wir wollen zeigen, dass der Raum auch anders genutzt werden kann, ökologischer, leise, und mit einer höheren Lebensqualität. Wir brauchen auch in Oldenburg dringend eine Mobilitätswende, die diesen Namen verdient. Wir fordern einen radikalen Fokus der Stadtplanung auf Rad, Fuß und Busverkehr“, sagte Gernot Lucks vom VCD.
Die UnterstützerInnen der Fahrraddemo haben unter mobilol.de eine Liste mit Ideen und Forderungen veröffentlicht, über die abgestimmt werden kann. Weiterhin können dort BürgerInnen eigene Ideen einreichen.

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