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Grüner Triumph
Grüne bei Europawahl stärkste Kraft in Oldenburg29.05.2019

Text  |  Christoph Kienemann

Im Bund erreichten Bündnis’90 / Die Grünen 20,5 Prozent aller abgegebenen Stimmen, ein starkes Ergebnis. In Oldenburg konnte die Partei dieses sogar noch weit übertreffen. Hier gaben 35,7 Prozent der WählerInnen den Grünen ihre Stimme und machten die Partei zur mit Abstand stärksten Kraft in Oldenburg. Insgesamt bedeutete dies eine Stimmenzahl von 29.937, ein Plus von 14,2 Prozent im Vergleich zu den Wahlen im Jahr 2014. Noch größer wird der Stimmengewinn der Grünen, wenn man auf die Bundestagswahl 2017 und die Kommunalwahl 2016 blickt. Hier erreichte die Partei jeweils nur 15,1 und 19,1 Prozent der Stimmen und landete auf Platz drei. In Oldenburg konnten die Grünen offenbar besonders vom Bundestrend profitieren. Auf die zentralen Fragen des Wahlkampfes, Klima- und Umweltschutz, Fragen der Digitalisierung und der zukünftigen Entwicklung der EU, fanden die Grünen die deutlichsten und wahrnehmbarsten Antworten. So konnte die Partei sämtliche Oldenburger Wahlbezirke für sich entscheiden. Lediglich in einem Briefwahlbezirk lag die CDU vorne.
SPD und CDU trauten die WählerInnen gerade bei Fragen des Klimaschutzes keine geeigneten Konzepte zu. Angesichts der Fridays for Future Demonstrationen blieben vor allem die Spitzenpolitikerinnen der Sozial- und Christdemokraten blass. Die SPD musste Verluste von 12,6 Prozent verkraften und kam nur noch auf 17,2 Prozent der Stimmen, die CDU verlor 7,3 Prozent und kam auf einen Stimmenanteil von 19,1 Prozent. Insgesamt erhielten SPD und CDU zusammen lediglich 478 Stimmen mehr als die Grünen. Keine guten Ergebnisse konnten hingegen Linke und FDP einfahren. Die Linke konnte 6,4 Prozent der WählerInnen von sich überzeugen, die FDP nur 4,6 Prozent. Damit blieben die Liberalen noch hinter der AfD, die mit 5,2 Prozent deutlich hinter ihrem Bundesergebnis blieb und sich im Vergleich zu 2014 um 0,3 Prozent verschlechterte.
Insgesamt bedeutet dies für die Parteien auch deutliche Verschiebungen bei den auf sie entfallenen Sitzen. Aufgrund der Bundesergebnisse wird die SPD 11 Sitze im EU-Parlament räumen müssen, die CDU sechs. Die Grünen gewinnen hingegen 10 dazu. Damit wird der Osnabrücker SPD-Kandidat Tiemo Wölken wieder ins Europaparlament einziehen. Stefan Gehrold (CDU) aus Vechta verpasst hingegen den Einzug ins Parlament. Mit dabei wird jedoch Viola von Cramon sein, die für die niedersächsischen Grünen antrat.
Positive Nachrichten gab es zudem über die Wahlbeteiligung. Letztere stieg um 17,5 Prozent an und erreichte eine Marke von 64,9 Prozent. Insgesamt gaben 84.195 OldenburgerInnen ihre Stimme ab. Damit lag die Wahlbeteiligung um 3,5 Prozent höher als im Bundesdurchschnitt.

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